Die impressionistische Fotografie
Die enge Beziehung zwischen der impressionistischen Malerei und der Fotografie ist erstaunlich und obwohl man denken könnte, dass die impressionistische Fotografie in unserer modernen Zeit geboren wurde, ist das nicht so, denn sie entwickelte sich zur gleichen Zeit wie die impressionistische Malerei. Diese beiden Künste zeichneten sich durch das gleiche primäre Interesse aus, nämlich die Kontrolle des Lichts bei der Erschaffung von Bildern.


Während der Jahre der Ausbildung wurde mir klar, wie sehr ich es liebte, im Gegenlicht zu fotografieren. Eine Technik, die sich gegen die feste Regel stellt, von der, kritische Stimmen meinen, dass die Lichtquelle immer hinter der Kamera oder an der Seite sein muss. Richtet man das Objektiv direkt gegen das Licht, verlässt man sozusagen der technisch „korrekte“ Bereich der Fotografie. Aber fotografieren im Gegenlicht hat seinen ganz eigenen Reiz. Das Licht scheint mystisch, neblig, sanft, aufregend, es ist eben impressionistisches Licht. Diese Art der Fotografie ist nicht einfach zu handhaben und es ist eine Herausforderung, die Belichtung richtig hinzubekommen. Mit der Zeit reizte mich nicht nur das Fotografieren im Gegenlicht, sondern ebenso die kreative Fotografie in der Bewegung und Unschärfe gezielt eingesetzt werden. In Anlehnung an die Aussage der neuseeländischen impressionistischen Fotografin Eva Polak, beschloss auch ich mit der Zeit, alle festen Konzepte und Regeln der traditionellen Fotografie beiseite zu legen und mir selbst die Erlaubnis zum Experimentieren zu nehmen. Ich liebe die impressionistische Fotografie, eine kreative Ausdrucksform, mit der man Bewegung, Struktur und Farbe auf eine spannende Art und Weise kombinieren kann. Wie Polak sagt: Bei der impressionistischen Fotografie geht es darum, Emotionen einzufangen.
Fotografie inspiriert von impressionistischer Malerei
Ich bin Liebhaber des Impressionismus und von Malern wie Camille Pissarro und Claude Monet. Das Bild „Impression“. Aufgehende Sonne, wurde 1874 auf der ersten Impressionisten-Ausstellung ausgestellt. So erinnert Claude Monet an die Entstehung des Titels, der fast zufällig aus der neuen Sprache unter Kunstmalern hervorgehen sollte: Impression.
Die impressionistische Malerei ist der endgültige Verzicht auf das Detail, um ausschliesslich die emotionale Wirkung zu erforschen, die durch die Harmonien der Farben und der unmittelbaren Wahrnehmung hervorgerufen wird. Sie ist die Ablehnung der Lokalfarbe, das heisst, die Meinung, jedes Objekt habe seine eigene Eigenfarbe, unabhängig von Lichtschwankungen und sie ist die Abschaffung der Konturen.
Spiegelungen auf dem Wasser, schnelle Pinselstriche aus reiner Farbe, die sich auf der beweglichen und flüssigen Oberfläche überschneiden. Impressionistische Malerei ist die Wahrnehmung, nicht der Schein, und was die Künstler interessiert, ist die Empfindung, die eine Landschaft hervorruft. Die Kompositionen basieren auf den verschwommenen Konturen des Himmels und der Landschaft, die Farbflecken bilden und das Gemälde äusserst zart machen. Man „spürt“ die Vibration und das Pochen des Lichts, der Wärme und deren Leuchtkraft.

Flower impress

Camille Pissarro

Home Foto Impress 22

Impressionism

Masterpiece impress

Claude Monet
Das Malen mit Licht
Die Ähnlichkeit zwischen impressionistischer Malerei und der Fotografie durch die vom Maler Claude Monet entwickelte Maltechnik gesehen:

Claude Monet

Madrid 1280

Claude Monet
Er hat nach der Beziehung zwischen Licht und Atmosphäre und der Verwendung von lebhaften Farben geforscht. Die Absicht des Malers war es auch, das Licht und die Effekte des Nebels und deren Formen in der Natur, sowie an den Denkmälern in den Stätten zu analysieren und auf eine subjektive Weise die Realität zu zeigen, die uns umgibt.
Der Maler verengt den Blickwinkel, indem er näher an das dargestellte Element herantritt. Dadurch ist der Raumanteil so vergrössert, dass die Einzelheiten und die Bezugsorte völlig verloren gehen. In "Der Teich der Nymphen" gibt es keinen Horizont und was dargestellt wird, ist die einfache Wasseroberfläche. Die Essenz des Themas ist der Teich, dessen Aussehen sich in jedem Augenblick verändert, weil der Himmel, sich darin spiegelt, alles: die Wolke, die Brise, das Samenkorn das ins Wasser fällt, der Wind der weht, das Licht das sich verdunkelt und erneut aufflammt, alles verändert die Farben und stört die Wasseroberfläche.
Monet entwickelte mit der Zeit in systematischer und in reiferer Weise die Beziehung zwischen der Raumeinteilung und der Spiegelung der Umgebung die auf sie einwirkt. Seine Gemälde sollten später mehr und mehr zur abstrakten Malerei tendieren. Monet sagte: Ich lies mich vom Instinkt leiten; dank der Wiederentdeckung dieser geheimen und vorwiegend intuitiven Kräfte konnte ich mich mit der Schöpfung identifizieren und mit ihr verschmelzen…
Aufnahmetechniken in der impressionistischen Fotografie
Gängige Methoden, um impressionistische Fotos zu machen, sind die Unschärfe, das Schwenken (Verfolgen eines sich bewegenden Objekts mit der Kamera während der Aufnahme), die absichtliche Kamerabewegung, der selektive Fokus (Öffnen der Blende, um die Tiefenschärfe zu begrenzen) und das Zoomen während der Aufnahme. Die Verwendung von Vaseline auf einem Filter ist ebenfalls nützlich, um das Licht stärker zu streuen. Jede Technik beinhaltet unterschiedliche Probleme und Herausforderungen. Die Arbeit mit der Kamerabewegung konfrontiert uns mit Unvorhersehbarem, oft wird das Ergebnis durch Glück und Zufallssituationen, aber auch durch Können und Erfahrung beeinflusst. Man braucht eine Kamera mit manueller Steuerung, eine langsame Belichtungszeit und vielleicht Grau-Filter, um überschüssiges Licht zu mässigen, wenn dies nötig wird. Die Richtung und Geschwindigkeit, mit der sich die Kamera bewegt, bestimmt zum einen, die Unschärfe der vertikalen oder horizontalen Linien und zum anderen die richtige Belichtung. Farben, Reflexionen, Licht und Schatten sind in der Lage, Empfindungen und Emotionen zu vermitteln und die Vorstellungskraft in Gang zu setzen. Wenn wir genau hinschauen, sehen wir diese „Emotionen“ um uns herum. Farbige Spiegelungen in regennassen Strassen, Reflexionen auf Seen, Flüssen, Wiesen und nassen Pflanzen. Das Wichtigste ist aber immer das richtige Licht. Es gibt einen perfekten Moment, den genauen Moment im korrekten Licht. Die Atmosphäre, die Farben, die Reflexionen, die Bewegungswahrnehmung, alles wird durch das Zusammenspiel von Schatten und Licht bestimmt. Impressionistische Fotografie ist also in gewisser Hinsicht auch ein Malen mit Licht.